Extremismusprävention macht Schule II

Seit April 2022 gibt es österreichweit ein Workshop-Angebot für Schülerinnen und Schüler aller Schultypen, das sie für das Thema Extremismus sensibilisiert und ihre Resilienz gegenüber Radikalisierung stärkt.

In nur 20 Monaten wurden bereits über 67.750 Schülerinnen und Schüler mit 3.048 Workshops erreicht. Aufgrund dieser Bilanz wird die erfolgreiche Maßnahme fortgesetzt und ein neuer Call gestartet. Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung sowie das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft laden Sie herzlich dazu ein, Angebote zur Extremismusprävention an Schulen sowie in arbeitsmarktpolitischen Angeboten des Arbeitsmarktservice (AMS) für Jugendliche und junge Erwachsene einzureichen. Konzepte können vom 24. April bis 22. Mai 2024 eingereicht werden. 

Die organisatorische und technische Umsetzung erfolgt durch Österreichs Bildungsagentur OeAD. Die fachliche Begleitung des Auswahlprozesses sowie die Evaluation der Angebote wird durch das Department Migration und Globalisierung der Universität für Weiterbildung Krems (UWK) und das Österreichische Institut für Internationale Politik (oiip) durchgeführt.

Präventionsarbeit darf nicht erst dann beginnen, wenn Personen bereit sind, im Namen einer Ideologie Gewaltakte zu verüben. Primärprävention setzt früher ein und möchte niederschwellig, breit und zielgruppenadäquat für die Gefahren von Ungleichheitsideologien sensibilisieren, die Resilienz von Kindern und Jugendlichen fördern sowie Reflexionsangebote für Fragen von Identität und Zusammenleben in pluralen Gesellschaften setzen.

Information zur Ausschreibung

Die eingereichten Angebote sollen sich auf folgende Themenschwerpunkte beziehen:

  • Demokratie, Vielfalt, Wertvorstellungen und Zivilcourage
  • Menschenrechte, Diskriminierung und Vorurteilssensibilisierung
  • Extremistische Gruppierungen und Ideologien
  • Konfliktlösung und Gewaltprävention
  • Medienkompetenz und Verschwörungstheorien
  • Nahostkonflikt, Antisemitismus
  • Radikalisierungsprozesse

Die eingereichten Formate sollen 3-4 Unterrichtseinheiten umfassen, daher bieten sich klassische Workshops an. Workshop-Reihen und aufeinander aufbauende Angebote sind ebenfalls möglich, diese müssen aber von den Schulen/Einrichtungen einzeln gebucht werden können. Die einzelnen Workshops bzw. die vergleichbaren Angebote werden mit einem Brutto-Pauschalbetrag von 600 Euro vergütet. Die Vergütung beinhaltet etwaige Fahrzeiten, Material, Vor- und Nachbereitung sowie die Mitwirkung an der Evaluation und den Aufwand für die Ausarbeitung und Einreichung des Angebots. Bitte beachten Sie, dass die Annahme des Angebots durch die Schulen bzw. Bildungseinrichtungen nicht garantiert werden kann.

Die Zielgruppen sind

a) Schülerinnen und Schüler aller Schulstufen und -typen, d.h.:

  • Volksschule
  • Mittelschule
  • Polytechnische Schule
  • Berufsschule
  • Berufsbildende mittlere Schulen
  • AHS/BHS

b) Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 15-25 Jahren in:

  • Lehrgängen der überbetrieblichen Lehrausbildung (ÜBA)
  • anderen Qualifizierungsangeboten und berufsvorbereitenden Maßnahmen im Auftrag des AMS
  • Angeboten speziell für Personen mit Fluchterfahrung in klassenähnlichen Settings im Auftrag des AMS

Die altersadäquate und zielgruppenspezifische Vermittlung (z. B. einfache Sprache) ist von besonderer Bedeutung. Wendet sich das Angebot an mehrere Zielgruppen, so sind Überlegungen zur Adaption im Angebot explizit festzuhalten.

Wer kann einreichen?

Bewerben können sich Einrichtungen unterschiedlicher Rechtsform und natürliche Personen

Bei der Vermittlung der Inhalte sollten die gängigen Vorstellungen und Good Practices der Präventionsarbeit beachtet werden. Dazu gehört insbesondere eine demokratische und partizipative Vermittlungskultur, die den Austausch unter den Kindern und Jugendlichen fördert, sowie die Berücksichtigung gender- und diversitätsorientierter Aspekte. Die zielgruppenspezifische Ausrichtung und die aktive Beteiligung und Involvierung der Teilnehmenden muss methodisch berücksichtigt sein.

Am 30. April 2024 von 16:00 bis 17:00 Uhr fand eine Informationveranstaltung für Einreichende statt. 

Ablauf

Der Ablauf von der Bewerbung bis zur Buchung der Angebote von Schulen/Bildungseinrichtungen ist folgendermaßen vorgesehen:

  • Einreichungszeitraum: 24. April 2024 - 22. Mai 2024
  • Verständigung über Aufnahme in den Angebotspool bzw. Ablehnung: Anfang Juli 2024
  • Buchung der Angebote: September 2024 bis Dezember 2026

Die eingereichten Angebote werden sorgfältig geprüft und bewertet. Erfolgt eine positive Beurteilung des Angebots, wird dieses in die neue Buchungsplattform aufgenommen. Mittels unterschiedlicher Filter (Region, Inhalt, Zielgruppe) können Lehrpersonen die für sie passenden Angebote abrufen und anfragen.

Die Bewertung der Angebote erfolgt nach folgenden Kriterien:

  • Qualifikation und Erfahrung der Anbieterinnen und Anbieter sowie Trainerinnen und Trainer
  • Schlüssigkeit und inhaltliche Qualität der Angebote
  • ausreichende Ressourcen für die Umsetzung des Angebots und Verfügbarkeit
  • verwendete Konzepte und Methoden
  • Umsetzbarkeit der Zielerreichung
  • zielgruppenadäquate Vermittlung
  • Konzeption der Angebote nach gängigen Vorstellungen der politischen Bildung (z.B. demokratische Vermittlungskultur, Diversity und Gender-Orientierung, Vorurteilsreflexion)

Besonders begrüßt werden Einreichungen, die Angebote außerhalb der Ballungszentren anbieten bzw. Angebote, die sich explizit an Jugendliche in Berufsschulen, in Polytechnischen Schulen sowie in arbeitsmarktpolitischen Angeboten des AMS wenden.

Zur Einreichplattform gelangen Sie hier: Link zur Einreichplattform

Zu den FAQs für Einreichende gelanden Sie hier: Link zu den FAQs